11 Als aber Petrus später nach Antiochia kam, musste ich ihm vor allen widersprechen, denn er hatte sich eindeutig falsch verhalten.
12 Zunächst hatte er ohne Bedenken mit den Christen, die keine Juden waren, an den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen. Als aber einige jüdische Christen aus dem Kreis um Jakobus dazukamen, zog er sich zurück und wollte nicht mehr wie bisher mit allen zusammen essen. Er fürchtete nämlich die Vorwürfe der jüdischen Christen.
13 Auch die anderen Juden in der Gemeinde handelten daraufhin gegen ihre Überzeugung, und schließlich verleiteten sie sogar Barnabas dazu, den gemeinsamen Mahlzeiten fernzubleiben.
14 Als ich merkte, dass sie nicht ehrlich waren und von der Wahrheit der rettenden Botschaft abwichen, stellte ich Petrus vor der ganzen Gemeinde zur Rede: »Obwohl du als Jude geboren wurdest, lebst du nicht mehr streng nach den jüdischen Vorschriften, weil du Christ geworden bist. Weshalb verlangst du dann von den Christen, die aus den nichtjüdischen Völkern stammen, dass sie sich an die jüdischen Regeln und Gesetze halten sollen?«

Galater 2, Verse 11-14

2 Punkte, die mir zu diesem Text einfallen:

  1. Egal in welcher Position ich mich befinde, Menschenfurcht bleibt immer ein Thema. Ich bin in der Lage gegen meine Überzeugungen zu handeln, einfach weil ich Angst davor hab, was andere Menschen über mich denken und sagen werden. Die Lösung aus diesem Dilemma ist die Frage: Wie wirkt sich mein Verhalten langfristig aus? Werd ich morgen noch zu meiner Entscheidung stehen? Was ist mit nächstem Jahr? Zehn Jahre? 100 Jahre?
  2. Das Gesetz, die Gebote, Regeln können nicht mehr im Vordergrund stehen. Sie haben für einen Christen quasi ausgedient. Die Wirkung, die das Gesetz erzielen sollte, wurde geschaffen. Nämlich, die Einsicht: Ich kann’s nicht. Und seit wir Jesus angenommen haben, müssen wir auch nicht mehr. Er hat das Gesetz für uns erfüllt und lebt nun durch seinen Geist in uns. Alles was wir jetzt Gutes tun und schaffen, das ist sein Werk.

Paulus bringt die Tatsache des neuen Lebens im Vers 20 zum Ausdruck:

Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat.

Galater 2, Vers 20