3 Im Übrigen bemühen wir uns, ´so zu leben,` dass wir niemand auch nur das geringste Hindernis ´für den Glauben` in den Weg legen; denn der Dienst, ´den Gott uns übertragen hat,` darf auf keinen Fall in Verruf geraten.
4 In allem empfehlen wir uns als Diener Gottes: wenn unbeirrte Standhaftigkeit gefordert ist, wenn wir in Nöte, Bedrängnisse und ausweglose Lagen geraten,
5 wenn wir ausgepeitscht werden, wenn man uns ins Gefängnis wirft, wenn wir uns einer aufgehetzten Menge gegenüber sehen, wenn wir bis zur Erschöpfung arbeiten und wenn wir ohne Schlaf und ohne Essen auskommen müssen.
6 Wir empfehlen uns durch ein geheiligtes Leben, durch ´geistliche` Erkenntnis, durch Geduld und durch Freundlichkeit. Wir empfehlen uns dadurch, dass der Heilige Geist durch uns wirkt, dass unsere Liebe frei ist von jeder Heuchelei,
7 dass wir die Botschaft der Wahrheit verkünden, dass wir ´unseren Auftrag` in Gottes Kraft ausführen und dass wir für Angriff und Verteidigung von den Waffen Gebrauch machen, die im Dienst der Gerechtigkeit stehen.

2. Korinther 6, Verse 3-7

Warum schreibt Paulus diesen Text? Will er sich selber loben? Ich glaube, dass dieser Text ein Beispiel ist, worauf es beim Dienst für Gott ankommt. Niemand soll wenn er in mein Leben schaut, einen Grund bzw. eine Ausrede dafür finden, warum er nicht an Gott glaubt.

Paulus hat sich seinen Dienst auch wirklich etwas kosten lassen. Mit seinen Begleitern hat er viele Sachen durchgemacht. Ausgepeitscht, ins Gefängins geworfen, Auge in Auge mit einem wütenden Mob, bis zur Erschöpfung gearbeitet, ohne Schlaf und Essen ausgekommen.

Seine Bereitschaft für Jesus Christus und seine Botschaft zu leiden war phänomenal. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. In Vers 6 und 7 finden wir die Erklärung dafür, wie so etwas möglich ist:

  • geheiligtes Leben
  • geistliche Erkenntnis
  • Geduld
  • Freundlichkeit
  • der Heilige Geist wirkt durch uns
  • Liebe ist frei von jeder Heuchelei
  • Botschaft der Wahrheit verkünden
  • Auftrag in Gottes Kraft ausführen
  • Gebrauch der kompletten „Waffenrüstung“

Diese Bereitschaft sich für die Sache Gottes einzusetzen und seine Botschaft zu verbreiten, kommt dadurch zustande, dass wir den Heiligen Geist wirken lassen, dass wir den Auftrag in Gottes Kraft ausführen. Nur seine Liebe, die er uns schenkt, ist echt ohne irgendeine Täuschung. Und nur durch ihn werden wir zu etwas Besonderem und können ein besonderes (geheiligtes) Leben führen. Erkenntnis, vor allem geistliche, kommt nicht von unserer Intelligenz. Geduld und Freundlichkeit sind auch Fähigkeiten, die der Heilige Geist in uns kultivieren möchte.

Das Geniale bei Paulus ist der klare Blick auf die Realität. Bei all seinen Erlebnissen, bei all seinen Leiden, vergisst er nicht, worum es wirklich geht und was tatsächlich die Wahrheit ist. Das Leben als Diener Gottes kann paradox sein. Und er erzählt aus seinen eigenen Erfahrungen:

8´Wir erweisen uns als Gottes Diener,` ob wir nun geehrt oder geschmäht werden, ob man Schlechtes über uns redet oder Gutes. Wir werden als Betrüger angesehen, aber wir halten uns an die Wahrheit.
9 Wir werden nicht beachtet und sind doch anerkannt. Ständig sind wir vom Tod bedroht, und doch sind wir – wie ihr seht – immer noch am Leben. Wir werden schwer geplagt und kommen doch nicht um.
10 Wir erleben Dinge, die uns traurig machen, und sind doch immer voll Freude. Wir sind arm und machen doch viele reich. Wir besitzen nichts, und doch gehört uns alles.

2. Korinther 6, Verse 8-10

Vers 10 finde ich richtig krass. Inmitten von traurigen Erlebnissen voller Freude sein. Das geht nur, wenn die Freude in Dir wohnt. Arm zu sein und doch viele reich zu machen. Ja, das geht, wenn Reichtum in Dir wohnt. Nichts zu besitzen und doch gehört Dir alles. Das kann nur Realität sein, wenn Gott in Dir wohnt.

Ich bin froh, dass wir in Zeiten des Wohlstands leben und Armut eher ein Fremdwort für uns ist. Wichtig ist, dass wir das Feiern nicht vergessen. Das Feiern von Gottes Kraft. Das Feiern, dass Gottes Geist in Dir wohnt. Möglicherweise verwechseln wir manchmal, was wirklich feierbar ist. Was feierst Du? Dein Haus? Dein Auto? Gutes Essen? Wohlstand? Weißt Du was, ich feier mit! Und ich bin mir sicher, dass wir uns daran erfreuen sollen! Wenn Du Dich daran erfreust, solltest Du nur nicht vergessen, wer es Dir geschenkt hat und dass das ein „Witz“ ist verglichen zu dem, was Er noch für Dich vorbereitet hat. Ich glaube Gott wird uns noch auf ein völlig neues Level des Feierns bringen.

Das was Du hier offensichtlich genießen darfst, ist nichts im Vergleich zu der Tatsache, dass Gott in Dir wohnt. Das ist DER Grund für’s Feiern. Und der wird immer bleiben. Je mehr Du das feierst, desto mehr wächst die Bereitschaft Dinge auf Dich zu nehmen und zu ertragen um die beste Botschaft der Welt zu verbreiten. Es geht nicht darum, Paulus und seine Leidenschaft zu bewundern und zu überlegen, ob man das selber auch könnte. Es geht darum, zu erkennen, wie reich Gott mich beschenkt hat und Ihn zu feiern. Daraus folgt meine und Deine Leidenschaft.