1 Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe.
2 Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.

Römer 12, Verse 1 und 2

Wie wirkt dieser Text auf Dich? Was sticht für Dich heraus? Welche Aussagen fallen Dir sofort ins Auge? Du kannst den Text nicht lesen ohne ihn direkt zu interpretieren. Mit allem, was du bis heute gelernt hast.

Eins kann ich Dir auf jeden Fall sagen: Wenn „Du musst“ oder „Du sollst“ die Überschrift ist, die Du siehst, dann stampfst Du den Text so krass ein, dass daraus eine Fälschung wird. Eine Fälschung, in dem Sinne, dass Du viele wertvolle Aussagen gar nicht mehr wahrnimmst und das bedeutet Du kannst den Bibeltext lesen, aber die Erbauung, wofür der Text geschrieben wurde, kommt nicht bei Dir an.

Paulus fordert uns auf uns mit unserem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Darüber kannst Du jetzt eine Predigt halten, ganz nach dem Motto: „Du musst“

Oder Du nimmst auch den Teil davor mit rein: Weil Gott so barmherzig mit uns war und immer noch ist und immer bleiben wird. Weil Gott uns derart liebt, dass unser Verstand explodieren würde, wenn wir versuchen das in unser Hirn zu drücken. Weil Du und ich genau das erfahren haben und immer noch erfahren, was liegt näher, als diesem Gott zu vertrauen, dass er sich auch um unser ganzes Leben auf der Erde kümmert. Und was würde mehr Vertrauen ausdrücken, als das wir unser Leben diesem Gott widmen. Wenn wir hier das Motto finden sollten, dann wäre es: „Du darfst“ und „Du willst“

Zwei völlig verschiedene Ansätze mit Gottes Wort umzugehen und zwei völlig unterschiedliche Ergebnisse. Bei dem einen kommt Schwere und Lustlosigkeit ins Leben und bei dem anderen fängst Du an zu feiern.

Ganz ehrlich, ich glaube Gott ist ein Gott des Feierns. Gott feiert das Leben und ich glaube Gott sagt sich nie: Oh, ich muss noch das und das machen.

Mit diesen Gedanken lass auch den nächsten Vers auf Dich wirken:

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.

Römer 12, Vers 2

Gott will, dass Du nach seinen Maßstäben lebst. Dein Denken soll nicht versklavt sein, wie das Denken der Menschen, die Gott nicht kennen. Es geht um Gottes Willen. Und Gottes Wille ist, dass Du lebst und das Leben genauso feierst, wie er selber. Und das bedeutet, dass Du Gott feierst.

Wenn Du Dir von Gott erklären lässt, wie seine Welt wirklich funktioniert, dann erst verstehst Du, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.

Das Kapitel geht weiter und Paulus wird sehr praktisch in seinen Erklärungen. Zwei Verse stechen dabei für mich noch heraus, die das Kapitel meiner Meinung nach gut zusammenfassen:

Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass Gott seine Zusagen erfüllt. Bleibt standhaft, wenn ihr verfolgt werdet. Und lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen.

Römer 12, Vers 12

Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute.

Römer 12, Vers 21