20 Dann kehrte Jesus nach Hause zurück. Sogleich liefen wieder so viele Menschen zu ihm, dass er und seine Jünger nicht einmal Zeit zum Essen hatten.
Markus 3, Verse 20-21
21 Als seine Angehörigen das erfuhren, wollten sie ihn mit Gewalt von dort wegholen. »Er hat den Verstand verloren!«, sagten sie.
Als Jesus anfing zu predigen. Als er anfing Kranke zu heilen und Besessene von Dämonen zu befreien. Wo Menschen sich um ihn scharten, Massen von Menschen Jesus umringten. Da war die Reaktion von seiner Familie: „Der hat den Verstand verloren!“
Ich lese immer so drüber weg. Naja gut, seine Familie konnte halt nicht so viel damit anfangen. Aber die wollten ihn mit Gewalt dort wegholen. Als Gläubiger kommt mir in den Sinn: „Du kannst doch Jesus nicht sagen, was er zu tun hat.“
Versetzen wir uns mal in die Lage von einem seiner Brüder. 30 Jahre lang führt Dein Bruder ein ziemlich ruhiges Leben. Vorbildich arbeitet er in der Tischlerei von Papa mit. Und auf einmal geht er los und fängt an zu predigen. Eigentlich sollte er so langsam den Betrieb übernehmen. Ich weiß nicht, wie die Situation tatsächlich war, aber so wie wir, hatte auch Jesus Nahestehende, die Erwartungen an ihn hatten. Und sie reagierten nicht wirklich positiv darauf, als er loszog um seinen wahren Auftrag auszuführen.
Schließlich kommen Jesu Mutter und seine Geschwister zu dem Haus, wo Jesus war und können nicht rein. Alles überfüllt. Sie bleiben vor dem Haus und bitten die Leute, Jesus rauszurufen. Als die Leute Jesus ausrichten, dass seine Familiy vorm Haus wartet, lesen wir:
33 Doch Jesus fragte zurück: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister?«
Markus 3, Verse 33-35
34 Dann sah er seine Zuhörer an, die rings um ihn saßen, und sagte: »Das hier sind meine Mutter und meine Geschwister.
35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!«
Die Realität Jesu war die Realität seines Vaters. Nicht die seines leiblichen Vaters, der Jesus vielleicht gerne als Nachfolger für den Familienbetrieb gesehen hätte. Für Jesus war entscheidend, was Gott wollte. Auf der Erde ist Realität verhandelbar. Wir haben Möglichkeiten, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Es gibt mindestens so viele Meinungen und Realitäten, wie es Menschen gibt. Letztendlich gibt es aber nur EINE, die alle überdauern wird und das ist Gottes Realität.
Und in dieser Wirklichkeit gibt es nur eine Familie für Jesus. Und das sind die Menschen, die den Willen Gottes tun. Wenn wir die Zeit nach vorne drehen könnten, dann würden wir es klar sehen. Am Ende ist das auch unsere Wirklichkeit. Wir leben dann in Ewigkeit mit Menschen, die Gott erkannt haben und seinen Willen als das ansehen, was er ist. Das Beste, was uns jemals passieren konnte.