5 Deshalb also fragten die Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus: »Weshalb beachten deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht und essen mit ungewaschenen Händen?«
6 Jesus antwortete: »Wie recht hat Jesaja, wenn er von euch Heuchlern schreibt:
›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei.
7 Ihre Frömmigkeit ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als Gebote Gottes ausgeben.‹
8 Ja, ihr schenkt Gottes Geboten keine Beachtung und haltet euch stattdessen an menschliche Überlieferungen!«
9 Jesus fuhr fort: »Ihr geht sehr geschickt vor, wenn es darum geht, Gottes Gebote außer Kraft zu setzen, um eure Vorschriften aufrechtzuerhalten.
10 So hat euch Mose das Gebot gegeben: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹ Und an anderer Stelle: ›Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, der muss sterben.‹
11 Ihr aber behauptet, dass man seinen hilfsbedürftigen Eltern die Unterstützung verweigern darf, wenn man das Geld stattdessen für ›Korban‹ erklärt, das heißt, es Gott gibt. Dann hätte man nicht gegen Gottes Gebot verstoßen.
12 In Wirklichkeit habt ihr damit aber nur erreicht, dass derjenige seinem Vater oder seiner Mutter nicht mehr helfen kann.
13 Ihr setzt also durch eure Vorschriften das Wort Gottes außer Kraft. Und das ist nur ein Beispiel für viele.«

Markus 7, Verse 5-13

Die Pharisäer hatten vergessen, worum es geht. Die Systeme, die sie aufbauten, hatten sich verselbstständigt. Den Ursprung und eigentlichen Zweck konnte man nicht mehr erkennen. Es ging eigentlich um Gott und darum, dass das Volk ihn nie mehr vergessen sollte.

Nun hatten sich Vorschriften über Vorschriften aufgetürmt. Und Jesus sagt hier ganz klar: Viele von den Vorschriften heben Gottes Gebote auf. Und er gibt ein ganz klares Besipiel. Vermutlich wäre es uns genau so ergangen, hätten wir damals gelebt. Damals war Jesus Christus noch nicht gestorben und auferstanden. Damals hatten die Menschen noch nicht den Heiligen Geist, so wir ihn bekommen, wenn wir ein „Ja“ zu Jesus finden.

Trotzdem bin ich auch heute noch in der Lage, statt mich mit Gott zu beschäftigen, Systeme zu bauen, wie ich Gottes Gebote besser einhalten kann. Wenn ich aufmerksam in der Bibel lese, finde ich nirgendwo, dass ich mir überlegen muss, wie ich diese schweren Gebote irgendwie einhalten kann. Warum sage ich schwer? Weil das die Voraussetzung ist, um überhaupt auf die Idee zu kommen, eigene Vorschriften als Hilfe zu verwenden.

Heute wissen wir, dass Jesus Christus alle Gebote für uns erfüllt hat. Wir müssen unseren Blick von den „schweren Geboten“ abwenden und uns Jesus zuwenden. In ihm haben auch wir bereits alle Gebote erfüllt. Je mehr ich den Fokus von meinen Unzulänglichkeiten und Fehlern abwende und auf Jesus lenke, desto mehr werde ich zu dem Menschen, den Gott bereits in mir sieht.

Sündenbewusstsein war damals allgegenwärtig und ich bin froh, dass ich in der Zeit nach Christus lebe. Weil ich mein Sündenbewusstsein heute umtauschen kann. Zum Kreuz gehe ich mit der Klarheit, dass ich ein Sünder bin. Und dann gehe ich weiter mit der Klarheit, dass das Geschichte ist und ich nun ein Sohn des Allerhöchsten bin. Mein Sündenbewusstsein lasse ich dort von Jesus umtauschen in Gnadenbewusstsein.

Wenn ich vergesse, wer ich in Christus bin, falle ich schnell in das Muster der Pharisäer zurück. Dann geht’s darum, wie ich etwas schaffe und nicht mehr darum, was Christus für mich schon alles geschafft hat. Allein diese Frage zu beantworten: Was hat Jesus alles für mich getan? Wie sehr muss Gott mich lieben? … Damit bist Du beschäftigt, bis Du hier den Löffel abgibst oder entrückt wirst. Zum Schluss noch einen passenden Spruch dazu: Die Qualität Deiner Fragen bestimmen die Qualität Deines Lebens!