1 Der Herr befahl Mose,
2 der ganzen Gemeinschaft der Israeliten dies mitzuteilen:
»Ihr sollt heilig sein, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig!
3 Jeder von euch soll seine Mutter und seinen Vater achten und den Sabbat als Ruhetag einhalten. Ich bin der Herr, euer Gott!
4 Ihr sollt euch nicht mit anderen Göttern einlassen und euch keine Götzenstatuen anfertigen, denn ich bin der Herr, euer Gott!
10 Auch in euren Weinbergen soll es keine Nachlese geben. Sammelt die Trauben am Boden nicht ein, sondern überlasst sie den Armen und Fremden! Ich bin der Herr, euer Gott.
12 Wenn ihr bei meinem Namen schwört, sollt ihr ihn nicht durch einen Meineid entweihen. Ich bin der Herr, euer Gott.
14 Sagt nichts Böses über einen Tauben, und legt einem Blinden kein Hindernis in den Weg! Begegnet mir, eurem Gott, mit Ehrfurcht, denn ich bin der Herr.
16 Verleumdet einander nicht, und tut nichts, was das Leben anderer gefährdet! Ich bin der Herr.
18 Räche dich nicht und sei nicht nachtragend! Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! Ich bin der Herr.
25 Vom fünften Jahr an dürft ihr die Früchte essen. Wenn ihr euch daran haltet, wird eure Ernte umso reicher sein. Ich bin der Herr, euer Gott.
27-28 Wenn ihr um einen Toten trauert, dann schneidet euch deswegen nicht die Haare rund um die Schläfen ab; stutzt auch nicht eure Bärte, ritzt euch nicht in die Haut und macht euch keine Tätowierungen! Ich bin der Herr.
30 Haltet den Sabbat als Ruhetag ein, und habt Ehrfurcht vor meinem Heiligtum! Ich bin der Herr.
31 Sucht niemals Hilfe bei Totenbeschwörern und Wahrsagern, denn sonst seid ihr in meinen Augen unrein. Ich bin der Herr, euer Gott.
32 Steht in Gegenwart alter Menschen auf und begegnet ihnen mit Respekt. Habt Ehrfurcht vor mir, dem Herrn, eurem Gott!
33 Unterdrückt die Fremden nicht, die bei euch leben,
34 sondern behandelt sie wie euresgleichen. Liebt sie wie euch selbst, denn auch ihr seid Fremde in Ägypten gewesen! Ich bin der Herr, euer Gott.
35 Beugt nicht das Recht, betrügt nicht mit falschen Maßen und Gewichtsangaben,
36 sondern verwendet genaue Waagen und richtige Gewichtssteine! Eure Hohlmaße für Getreide und Flüssigkeiten dürfen nicht gefälscht sein. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten befreit hat.
37 Lebt nach allen meinen Ordnungen und Geboten und befolgt sie! Ich bin der Herr.«

3. Mose 19

Es gibt nur wenige Verse in diesem Kapitel, die nicht mit dieser Aussage enden:
„Ich bin der Herr“ oder „Ich bin der Herr, euer Gott“

In diesem Kapitel werden Spielregeln für ein gutes Leben beschrieben. Und nach fast jeder Regel wird der Autor genannt. Das fällt hier sehr krass auf. Es lohnt sich hier besonders aufzupassen. Wir kriegen im Leben viele gut gemeinte Ratschläge. Manche sind super, manche sind echt für die Tonne. Die Frage, die wir uns immer stellen dürfen, oder auch den Ratgebern, die uns ungefragt einen Rat geben: „Wer sagt das?“

Wichtiger als das, was jemand sagt ist oft wer etwas sagt. Wenn der Erschaffer des Universums, der Erschaffer der Welt, der Erschaffer allen Lebens dir Regeln mitgibt, dann hörst du besser zu. Mehr Gewicht kann keine Aussage bekommen, als wenn Gott etwas sagt. Egal, wer jetzt noch kommt und meinetwegen genau das Gleiche sagt, die Bedeutung davon kann nicht mehr erhöht werden und sie wird auch nicht geschmälert.

Der zweite Gedanke ist: Was denke ich, während ich lebe? Tue ich die Dinge, weil Gott mein Gott ist? Wie präsent ist Er in meinem Denken? Ich bekomme die besten Regeln, wie Leben funktioniert. Kann ich das wertschätzen oder versuche ich noch meine eigene Philosophie mit reinzubringen? Dinge ändern sich, Menschen ändern sich, nichts bleibt wie es war und zwischendurch fragen wir uns: Ok, worauf kommt es wirklich an? Was hat wirklich einen Wert? Etwas, das nicht schwankt. Etwas, das mein ganzes Leben lang relevant ist. Vielleicht sogar etwas, das auch noch in 100 Jahren Bedeutung hat. Etwas, das auch noch in 1000 Jahren wichtig ist. Gibt es etwas, das auch noch in Millionen, Milliarden, … Jahren wertvoll ist?

Es gibt Jemanden. Gott. Er war, ist und bleibt. Ob es uns bewusst ist oder nicht. Wir leben vor ihm. Es ist Gottes Welt, die wir uns untertan gemacht haben. Selbst das war nicht unsere Idee, sondern seine. Wie wir’s drehen und wenden: Wir leben vor Gott. Und im Idealfall hören wir auf ihn, lassen uns adoptieren und leben auch für ihn.