8 »Nach sieben Ruhejahren, also nach 49 Jahren,
3. Mose 25, Verse 8-11
9 sollt ihr im 50. Jahr am Versöhnungstag, am 10. Tag des 7. Monats, die Signalhörner im ganzen Land blasen lassen.
10 Das 50. Jahr soll für euch ein heiliges Jahr sein! Es ist ein Erlassjahr. Gebt dann allen Bewohnern des Landes, die sich hoch verschuldet haben und so zu Sklaven wurden, ihre Freiheit wieder. Jeder erhält seinen verpfändeten Grundbesitz zurück und kann zu seiner Sippe zurückkehren.
11 Alle Schulden müssen in diesem Jahr erlassen werden. Streut kein Saatgut aus! Bringt keine Ernte ein – auch nicht von dem, was auf den Feldern von selbst nachwächst – und haltet keine Weinlese!
In den Versen zuvor kümmert sich Gott um das Land. Im siebten Jahr sollte der Boden ruhen. Nicht nur Menschen brauchen Pause, auch das Land. Und Gott regelt das. Was für eine krasse Regel. Du sammelst nur das ein, was von selber wächst. Den Grund gibt Gott auch an: Das Land ist mir geweiht. Stell Dir vor: Du machst jedes siebte Jahr ein Jahr Urlaub. Und Gott verspricht Dir, sich um alle Deine Bedürfnisse zu kümmern. Ich denke für den Einen ist es eine Glaubensprobe und der Andere genießt die Ruhe, die Gott ihm schenkt.
Nach 49 Jahren kommt dann das 50ste, wo es einen Neustart gibt. Sklaven werden wieder frei. Jeder bekommt seinen Grundbesitz zurück. Quasi ein Schuldenschnitt, der fest eingeplant ist. Armut war kein endgültiges Urteil für alle nachfolgenden Generationen. Es gab immer wieder die Möglichkeit des Neuanfangs.
14 Betrügt einander nicht beim Kauf oder Verkauf von Land!
3. Mose 25, Verse 14-17
15 Weil im Erlassjahr jedes Stück Land wieder dem alten Besitzer zufällt, soll beim Kaufpreis berücksichtigt werden, wie viele Jahre der Käufer das Land noch bewirtschaften kann:
16 Je höher die Anzahl der Ertragsjahre ist, desto höher ist auch der Kaufpreis. Umgekehrt mindert sich der Preis umso mehr, je näher das Erlassjahr kommt. Der Preis des Landes hängt ab von der Zahl der Ernten bis zum nächsten Erlassjahr.
17 Betrügt einander nicht! Habt Ehrfurcht vor mir, denn ich bin der Herr, euer Gott!
Die Bibel ist absolut realistisch und Gott kennt sich mit Ökonomie besser aus, als jeder Wirtschaftsprofessor und auch jeder krasse Unternehmer. Es soll schon gerecht zugehen. Plant dieses Jahr in eure Kalkulation ein. Berücksichtigt das auch für die Preise.
39 »Wenn ein Israelit aus deiner Nachbarschaft in Armut gerät und sich dir als Sklave verkauft, dann sollst du ihn keine Sklavenarbeit verrichten lassen!
3. Mose 25, Verse 39-43
40 Behandle ihn wie einen Lohnarbeiter oder wie einen Fremden, der vorübergehend bei dir lebt. Er darf höchstens bis zum nächsten Erlassjahr für dich arbeiten.
41 Dann sind er und seine Kinder wieder frei! Lass sie zu ihrer Sippe und ihrem Land zurückkehren, das sie von ihren Vorfahren geerbt haben.
42 Denn die Israeliten sind mein Eigentum, ich habe sie aus Ägypten herausgeführt. Ist einer von ihnen dein Sklave geworden, dann darfst du ihn nicht verkaufen!
43 Du sollst ihn auch nicht schlecht behandeln oder ihm Gewalt antun. Hab Ehrfurcht vor mir, deinem Gott!
Sklaverei war damals ganz normal und irgendwo auch eine Möglichkeit am Leben zu bleiben, wenn die eigene wirtschaftliche Lage am Boden zerstört liegt. Hier erfahren wir, welche Bedeutung es hat, Gott geweiht zu sein. In erster Linie gehörst Du immer Gott. Egal, wer noch alles Anspruch auf Dich hat. In letzter Konsequenz gehörst Du Gott und Er kümmert sich um sein Eigentum.
Was kann ich davon praktisch für mich mitnehmen? ALLES gehört Gott. Mein kompletter Besitz, meine Kohle, mein Auto, mein Haus. Dann auch meine Zeit und meine Energie. Und dabei geht es nicht darum, dass ich Angst haben muss, mies behandelt zu werden. Sondern, dass der Fokus darauf liegt, Gott versorgt mich. In welchen Situationen vergesse ich das? Wann würde es mir helfen, mich wieder daran zu erinnern? Welche Ressourcen behandle ich so, als würden sie nur mir gehören?