1 Wir machten kehrt und zogen wieder in die Wüste in Richtung Rotes Meer, wie der Herr es mir befohlen hatte. Lange Zeit wanderten wir in der Gegend des Gebirges Seïr umher.
5. Mose 2, Verse 1-6
2 Schließlich sprach der Herr zu mir:
3 »Ihr seid nun lange genug hier umhergezogen. Geht jetzt nach Norden,
4 und durchquert das Gebirge Seïr, das Gebiet der Edomiter! Sie sind euer Brudervolk, weil sie von Esau abstammen. Sie haben zwar Angst vor euch,
5 aber hütet euch davor, gegen sie Krieg zu führen! Ich werde euch keinen Fußbreit von ihrem Land geben, denn das Gebirge Seïr gehört ihnen. Sie haben es von mir bekommen.
6 Wenn ihr von ihnen etwas zu essen und zu trinken wollt, dann nehmt es euch nicht, ohne dafür zu bezahlen!«
Gott ist König. Von außen betrachtet vertreiben sich die Völker gegenseitig. Fakt ist: Gott verteilt das Land. Und er kann auch umverteilen. Die Edomiter waren die Nachkommen Esaus, das Brudervolk von Israel. Israel bekommt die klare Anweisung, ihre Rechnungen in dem Land zu bezahlen und friedlich durchzureisen.
Aber zwischen dem verheißenen Land und den Israeliten liegen noch mehr Gebiete dazwischen. Eins davon steht unter der Herrschaft von König Sihon.
26 Da sandte ich von der Wüste Kedemot aus Boten zu König Sihon nach Heschbon. Sie sollten ihn freundlich bitten,
5. Mose 2, Verse 26-29
27 uns durch sein Land ziehen zu lassen. Wir versprachen ihm: »Wir werden immer auf der Straße bleiben und sie nirgends verlassen.
28 Was wir von euch zu essen und zu trinken bekommen, werden wir bezahlen. Wir wollen nur euer Land durchqueren,
29 so wie wir es bei den Edomitern im Gebirge Seïr und bei den Moabitern im Land Ar durften. Wir möchten auf die andere Seite des Jordan. Dort liegt das Land, das der Herr, unser Gott, uns schenken will.«
Er bekommt das gleiche Angebot, wie die Edomiter und Moabiter, obwohl Gott sagte, sie sollen angreifen und das Land erobern. Das ist der Vorteil, wenn Gott auf Deiner Seite ist, er weiß genau was passiert. Für uns liegt es in der Zukunft, für Gott ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einfach ein Konzept. Wir Menschen brauchen die Zeit, um uns bewegen zu können. Gott ist mächtiger als die Zeit.
30 Aber König Sihon von Heschbon weigerte sich, uns durchzulassen. Der Herr, euer Gott, ließ ihn hart und unnachgiebig bleiben, denn er wollte ihn in unsere Gewalt geben. So geschah es dann auch.
5. Mose 2, Verse 30-35
31 Der Herr sprach zu mir: »Heute beginne ich damit, euch Sihon und sein Land auszuliefern. Zieht los, erobert sein Gebiet und nehmt es in Besitz!«
32 Sihon kam uns mit seinem ganzen Heer entgegen, um bei Jahaz mit uns zu kämpfen.
33 Aber der Herr ließ uns siegen. Wir töteten Sihon, seine Söhne und seine Soldaten.
34 Damals eroberten wir alle seine Städte und vollstreckten an ihnen Gottes Urteil. Wir töteten die ganze Bevölkerung, Männer, Frauen und Kinder, niemanden ließen wir am Leben.
35 Als Beute behielten wir nur das Vieh und alles Wertvolle aus den Städten.
König Sihon wusste nicht, wer wirklich König ist. Niemand würde auf die Idee kommen, gegen Gott zu kämpfen, wenn er wüsste, wer Gott ist. Ok, Wahnsinnige sind auch da nicht zu stoppen. Wir lesen: Gott ließ ihn hart und unnachgiebig bleiben. Was hier nicht steht: Wie oft hatte Gott ihm die Möglichkeit gegeben ihn zu erkennen.
Heute führen wir keine Kriege mehr gegen Menschen. Heute sind es Kriege gegen Denkmuster. Wir kämpfen gegen Systeme, die mit dem Weltbild eines uns liebenden Gottes konkurrieren. Die Art und Weise zu denken, bestimmt unser Leben. Dabei haben wir die Möglichkeit unser Denken von der Wahrheit abzuleiten oder wir glauben Lügen. Bei letzterem zeigt sich das Ergebnis auf ähnliche Weise wie beim König Sihon. Da bleibt nichts mehr übrig. Das totale Scheitern.