2 Danach gab Mose den Oberhäuptern der Stämme Israels erneut eine Weisung vom Herrn weiter:
3 »Wenn jemand dem Herrn etwas verspricht oder sich mit einem Eid verpflichtet, auf irgendetwas zu verzichten, darf er sein Wort nicht brechen. Er muss alles tun, was er gesagt hat.
4 Gibt eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern lebt, dem Herrn ein Versprechen
5 und ihr Vater lässt sie gewähren, so hat sie sich daran zu halten.
6 Erhebt aber ihr Vater am selben Tag, an dem er davon hört, Einwände gegen ihr Gelübde, wird es ungültig. Dann wird der Herr ihr verzeihen, dass sie es nicht einhält.
7 Wenn eine Frau sich vor ihrer Heirat durch ein Gelübde oder ein leichtfertiges Versprechen zu irgendetwas verpflichtet hat 8und ihr Mann dazu schweigt, muss sie ihr Wort halten.

4. Mose 30, Verse 2-7

Das ist ja voll die Bevormundung. Als ob die Frau weniger zu sagen hat, als der Mann. Wenn wir etwas tiefer tauchen, merken wir, dass es eigentlich Gnade ist. Israel hatte auch Versprechen abgegeben, dass sie sich an Gottes Wort halten würden. Und Gott hatte das Gelübde nicht für ungültig erklärt. Die Israeliten mussten sich an ihr Gelübde halten, schafften es aber nicht.

Jesus greift das Thema Eide, Gelübde und Schwören auf und bringt Klarheit hinein:

33 »Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt wurde: ›Du sollst keinen Eid brechen und alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹
34 Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron –
35 noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen – noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes, des großen Königs.
36 Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar darauf weiß oder schwarz werden lassen.
37 Sag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«

Matthäus 5, Verse 33-37

Hey, Du kannst nichts. Du willst mit Deinem Kopf bürgen, obwohl Du nicht mal Einfluss auf ein einzelnes Haar hast. Wie oft hast Du etwas versprochen, das Du nachher doch nicht einhalten konntest? Das Einzige, das Du mit ruhigem Gewissen versprechen kannst, sind Gottes Versprechungen. Dabei erzählst Du aber nichts Neues, was Du tun wirst, sondern dabei geht’s darum, was Gott tun wird. Gott schwört doch auch nicht. Sein Wort gilt einfach. Aber er hat auch die Macht sein Wort zu erfüllen. Wenn wir etwas ankündigen, was wir machen werden, dann schwingt immer dieser Satz mit: „So Gott will und wir leben.“ Alles andere ist Selbstüberschätzung und krasser Realitätsverlust.