2-4 Die Moabiter und ihr König Balak, der Sohn von Zippor, hörten, wie die Israeliten die Amoriter vernichtet hatten. Da packte sie die Angst vor dem gewaltigen Heer der Israeliten. Sie berieten sich mit den führenden Männern von Midian und sagten zu ihnen: »Bald werden diese Horden auch unsere Ländereien abfressen, wie das Vieh die Weiden abgrast.«
4. Mose 22, Verse 2-12
5 Balak sandte Boten nach Petor, einer Stadt am Euphrat in seinem Heimatland. Von dort sollten sie Bileam, den Sohn von Beor, zu Hilfe holen. Balak ließ ihm ausrichten: »Ein Volk ist aus Ägypten gekommen und hat sich in unserer Gegend breitgemacht. Sein Heer steht an unserer Grenze und bedroht uns.
6 Wir sind ihm völlig unterlegen. Deshalb brauchen wir deine Hilfe. Komm doch und verfluche dieses Volk! Denn wir wissen: Wenn du jemanden segnest, dann gelingt ihm alles, und wenn du jemanden verfluchst, dann ist er verloren. Mit deiner Hilfe können wir sie vielleicht besiegen und aus dem Land vertreiben.«
7 Die führenden Männer der Moabiter und Midianiter zogen also zu Bileam, und sie brachten seinen Lohn gleich mit. Als sie ihm Balaks Botschaft ausgerichtet hatten,
8 antwortete Bileam: »Bleibt heute Nacht hier. Morgen werde ich euch mitteilen, was der Herr mir sagt.« Da blieben die Fürsten aus Moab bis zum nächsten Tag in Petor.
9 In der Nacht erschien Gott Bileam und fragte: »Was sind das für Männer bei dir?«
10 Bileam erwiderte: »Sie kommen vom moabitischen König Balak, dem Sohn von Zippor.
11 Ein Volk aus Ägypten ist bei ihnen eingefallen und hat das ganze Land besetzt. Nun soll ich hingehen und diese Leute verfluchen. Balak hofft, dass er sie dann besiegen und vertreiben kann.«
12 Gott befahl Bileam: »Geh nicht mit! Verfluche dieses Volk nicht, denn ich habe es gesegnet!«
Was für eine krasse Geschichte. Israel nimmt ein Gebiet nach dem Anderen ein und der König Balak bekommt es mit der Angst zu tun. Bis hierhin gibt Bileam ein ziemlich gutes Bild ab. Er wendet sich an Gott und fragt ob das in Ordnung ist, dieses Volk aus Ägypten zu verfluchen. Die Delegation vom Moabiterkönig Balak muss unverrichteter Dinge wieder abziehen, nur um dann mit noch mehr und mächtigeren Männern wiederzukommen. Und dem Versprechen wirklich reich belohnt zu werden.
18 Bileam erwiderte: »Selbst wenn Balak mir seinen Palast voll Gold und Silber gibt, kann ich nichts tun, was der Herr, mein Gott, mir verbietet, ganz gleich, wie wichtig oder unwichtig es ist.
4. Mose 22, Verse 18-20
19 Doch bleibt auch ihr über Nacht hier. Ich will sehen, ob der Herr noch einmal zu mir spricht.«
20 In der Nacht erschien Gott Bileam wieder und forderte ihn auf: »Geh mit den Männern, die dich holen wollen! Aber tu nur das, was ich dir sage.«
Gott kennt Ironie. Und hier nutzt Er sie auch, wie es mir scheint. Später versperrt ein Engel des Herrn Bileams Weg und erstmal sieht nur der Esel ihn und benimmt sich sehr merkwürdig. Wenn Gott absolut klar zu einem bestimmten Thema gesprochen hat, gilt das! Glaubte Bileam wohl, dass Gott seine Meinung in kürzester Zeit revidiert und genau das Gegenteil als richtig festlegt? Naja, schließlich bot ihm König Balak eine schnelle Möglichkeit reich zu werden. Nur haben unsere persönlichen Ziele keinen Einfluss darauf, was Gott als falsch und richtig ansieht.
Was mir noch besonders auffällt. Die Macht der Worte. Moabiterkönig Balak will eine Menge bezahlen, damit Bileam ein paar Worte über Israel spricht. Irgendwie tat sich Bileam hervor, dass er vermutlich vorher schon einige Male etwas sagte, dass dann so in Erfüllung ging. Sehr viel finden wir von ihm nicht in der Bibel. Im neuen Testament wird er als negatives Beispiel genannt. Egal, ob Du letztendlich doch den Willen Gottes tust in einer Sache, wenn Du es widerwillig tust und nur, weil Gott es gar nicht anders zulässt, wirst Du am Ende als Negativbeispiel in die Geschichte eingehen. Es sei denn, Du lässt Dein Leben mal liegen und erkennst, was wirklich wichtig ist.
Offenbar kommunizierte Gott auch mit Menschen außerhalb von Israel. Bileam hatte seinen Vorteil im Blick. Abraham glaubte Gott und war einfach gehorsam. Was wir verstehen müssen: Wir leben nicht für diese Erde, nicht für dieses Leben, nicht für diese Zeit. Gott will zusammen mit mir und Dir die zukünftige Erde regieren.