1 Damals kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn:
Matthäus 15, Verse 1-9
2 »Weshalb befolgen deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht? Sie waschen sich nicht einmal vor dem Essen die Hände.«
3 Jesus fragte zurück: »Und weshalb brecht ihr mit euren Vorschriften die Gebote Gottes?
4 Gott hat doch gesagt: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹ Und an anderer Stelle: ›Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, der muss sterben.‹
5 Ihr aber behauptet, dass man seinen hilfsbedürftigen Eltern die Unterstützung verweigern darf, wenn man das Geld stattdessen Gott gibt.
6 Dann hätte man Gottes Gebot schon erfüllt und bräuchte nicht weiter für seine Eltern zu sorgen. Doch indem ihr solche Vorschriften aufstellt, setzt ihr das Gebot Gottes außer Kraft!
7 Ihr Heuchler! Wie recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt:
8 ›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei.
9 Ihre Frömmigkeit ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als meine Gebote ausgegeben haben.‹«
Ich wär schon gerne in dieser Situation dabei gewesen. Wir kennen Jesus als freundlichen netten Mann, der einfach alle Menschen heilt, Wunder tut und am Ende für uns stirbt. Alles richtig, aber da gibt es noch viel mehr Facetten.
Diese Gruppe der Schriftgelehrten und Pharisäer ist entstanden, um Gottes Wort immer im Bewusstsein der Menschen zu halten. Sie wollten Gott nicht vergessen, weil damit hatte das Volk Israel bereits viele negative Erfahrungen machen müssen.
Wir verurteilen die Pharisäer oft, aber die ursprüngliche Motivation war doch gut. Nur hat sich das alles irgendwie verselbstständigt. Gott stand nicht mehr im Mittelpunkt, sondern die eigenen Gebote und Gesetze, die dafür sorgen sollten, dass Gott im Mittelpunkt steht. Einziges Problem: Wenn Du anfängst Gesetze zu machen, dann bist Du der Gesetzgeber und nicht mehr Gott. Also genau das, was Du verhindern wolltest, das löst Du aus.
Die Idee: „Gott soll nicht in Vergessenheit geraten. Gott soll mir immer bewusst sein.“
An dieser Idee ist nichts verkehrt. Sie ist genial und der Schlüssel zu echtem Leben. Die Frage: Wie ist das möglich? Und hier kommt der Spruch zur Geltung:
„Die Qualität Deiner Fragen bestimmt die Qualität Deines Lebens.“
Du kannst jeden Tag neu bestimmen, auf welche der beiden Fragen Du Deinen Fokus legst:
Wie kann ich dafür sorgen, dass Gott mir im Bewusstsein bleibt?
Wie sorgt Gott dafür, dass er mir immer präsent ist?
Bei der ersten Frage lenkst Du die Aufmerksamkeit auf das Problem, dass es Dir nicht gelingt und Du Lösungen dafür brauchst. Wogegen die zweite Frage schon ein Teil der Lösung ist und Dein Fokus sich auf Gott ausrichtet.