1 Der Herr befahl Mose: »Zieh nun weiter von hier! Geh mit dem Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe! Damals habe ich ihnen geschworen: ›Euren Nachkommen werde ich das Land geben!‹
2 Und nun will ich einen Engel vor euch hersenden und die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vertreiben.
3 Ja, zieht nur in das Land, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt! Ich aber werde nicht mit euch kommen, weil ihr ein so starrsinniges Volk seid; ich würde euch sonst unterwegs vernichten!«

2. Mose 33, Verse 1-3

Echt interessant, was Gott hier macht. Gott kommuniziert hier mit Mose und dem Volk auf eine Art, sodass sie es verstehen. Ihr habt wirklich Mist gebaut. Das kann ich mir nicht länger geben. Aber ich hab’s euren Vorfahren versprochen und das werde ich auch einhalten. Also macht weiter. Ein Engel wird euch dabei helfen.

Wir können Gott nicht begreifen und auch nicht mit ihm mithalten. Aber er hat sehr viel von sich in uns hineingelegt. Deswegen wird Kommunikation überhaupt möglich und Gott drückt hier seine Gefühle aus. Es liegt ihm viel an seinem Volk. Er will bei ihnen wohnen, aber so wie sie mit ihm umgehen, funktioniert das nicht.

4 Als die Israeliten diese harten Worte hörten, trauerten sie, und keiner von ihnen legte mehr Schmuck an.
5 Denn der Herr hatte Mose befohlen, ihnen zu sagen: »Ihr seid ein starrsinniges Volk! Wenn ich auch nur einen Augenblick mit euch käme, würde ich euch vernichten! Legt nun euren Schmuck ab, dann will ich entscheiden, was mit euch geschehen soll!«
6 Da legten die Israeliten am Berg Horeb ihren Schmuck ab.

2. Mose 33, Verse 4-6

Die Israeliten reagieren darauf und hören auf mit allem Feiern. Sie trauern. Der ganze Schmuck muss weg. Alles Äußerliche, das gut aussieht, ist irgendwie fehl am Platz. Vor allem wenn das Innere einer dreckigen unaufgeräumten Lagerhalle gleicht. Das weitere Gespräch zwischen Mose und Gott zeigt einmal mehr, wonach Gott sich wirklich sehnt.

12 Mose sagte zum Herrn: »Du befiehlst mir, dieses Volk nach Kanaan zu bringen, aber du hast mir noch nicht gezeigt, wen du mit mir senden willst. Du hast gesagt, dass du mich ganz genau kennst und ich deine Gunst gefunden habe.
13 Wenn du nun wirklich zu mir stehst, dann lass mich deine Pläne erkennen! Ich möchte dich besser verstehen, damit du auch in Zukunft an mir Gefallen hast. Denke doch daran: Dieses Volk ist dein Volk!«
14 Der Herr antwortete: »Ich selbst werde dir vorangehen und dich zur Ruhe kommen lassen!«
15 Mose erwiderte: »Wenn du nicht selbst voranziehst, dann schick uns nicht von hier fort!
16 Woran soll man denn erkennen, dass du zu mir und diesem Volk hältst? Doch nur daran, dass du mit uns gehst! Was sonst sollte uns unterscheiden von allen Völkern auf der Erde?«
17 Der Herr antwortete Mose: »Auch diesen Wunsch, den du gerade ausgesprochen hast, will ich erfüllen, denn ich habe dich gnädig angenommen und kenne dich ganz genau!«
18 Mose bat: »Lass mich dich in deiner Herrlichkeit sehen!«

2. Mose 33, Verse 12-18

Mose spricht das aus, was wirklich Jeder in seinem Leben erkennen darf und was die absolute Grundlage von ALLEM ist. Ohne Gott ergibt nichts einen Sinn. Gott will nicht, dass wir uns mit weniger zufrieden geben, als mit ihm selbst. Dazu hat er uns erschaffen und er gibt Mose die Zusage: Ok, ich komm mit. An diesem Punkt ist doch eigentlich alles wieder im Grünen und die Reise kann weiter gehen. Doch dann kommt Vers 18:

Mose bat: »Lass mich dich in deiner Herrlichkeit sehen!«

2. Mose 33, Vers 18

Je mehr Mose 1 on 1 mit Gott redet, desto interessanter wird er für ihn. Je mehr wir ihn kennenlernen, desto mehr fühlen wir uns von ihm angezogen. Je mehr wir Gott in seiner Genialität und Herrlichkeit erleben, desto mehr erkennen wir, dass wir nur ganz kleine Ausschnitte von Gottes Größe gesehen haben. Da ist noch so viel mehr. Und Mose will mehr von Gott.

19 Der Herr erwiderte: »Ich will an dir vorüberziehen, damit du sehen kannst, wie gütig und barmherzig ich bin. Meinen eigenen Namen ›der Herr‹ werde ich vor dir aussprechen. Ich erweise meine Gnade, wem ich will. Und über wen ich mich erbarmen will, über den werde ich mich erbarmen.
20 Mein Gesicht darfst du nicht sehen, denn kein Mensch, der mich gesehen hat, bleibt am Leben! 21 Aber du kannst hier bei mir auf dem Felsen stehen.
22 Wenn ich dann in meiner Herrlichkeit vorüberziehe, stelle ich dich in eine Felsspalte und halte meine Hand schützend über dich, bis ich vorübergegangen bin.
23 Dann ziehe ich meine Hand zurück, und du kannst mir hinterherschauen; mein Gesicht aber darf niemand sehen!«

2. Mose 33, Verse 19-23

Gott geht hier mit Mose an die Grenze. In der damaligen Zeit so viel von Gott gesehen zu haben, kann wahrscheinlich sonst niemand von sich behaupten, aber auch für Mose ist Gottes Gesicht tabu. Das wäre zu viel. Mose könnte es nicht ertragen und würde sterben. Mit diesen Hintergrundinfos bekommt das Erlösungswerk Jesu eine noch krassere Bedeutung.

Sie werden Gott von Angesicht zu Angesicht sehen, und seinen Namen werden sie auf ihrer Stirn tragen.

Offenbarung 22, Vers 4

Wir, die Gottes Geschenk angenommen haben, werden Gott ins Gesicht sehen, wissend das Jesus alles zwischen mir und dem Vater geregelt hat. Was werden wir sehen? Die unfassbare Liebe und die alles überragende Herrlichkeit des Allmächtigen. Dieser Moment, wenn wir in seine Augen schauen und erkennen, dass das nun die endgültige Realität ist. Endlich zuhause!!!