1 Mose wandte ein: »Was ist, wenn die Israeliten mir nicht glauben und nicht auf mich hören? Bestimmt sagen sie: ›Der Herr ist dir gar nicht erschienen!‹«
2 Da fragte ihn der Herr: »Was hast du da in der Hand?« »Einen Stab«, erwiderte Mose.
3 »Wirf ihn auf den Boden!«, befahl der Herr. Mose gehorchte, und sofort verwandelte sich der Stab in eine Schlange. Erschrocken wich Mose zurück.
4 Der Herr aber forderte ihn auf: »Pack die Schlange beim Schwanz!« Mose griff nach ihr, und sie wurde in seiner Hand wieder zum Stab.
5 Der Herr sagte: »Tu dies vor den Augen der Israeliten! Dann werden sie dir glauben, dass ich, der Herr, dir erschienen bin, der Gott ihrer Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
6 Und nun steck deine Hand in dein Gewand!« Mose gehorchte, und als er die Hand wieder herauszog, war sie plötzlich schneeweiß – sie war aussätzig geworden.
7 »Steck die Hand noch einmal in das Gewand!«, befahl der Herr. Als Mose sie dann wieder herauszog, war der Aussatz verschwunden. Die Hand war so gesund wie der Rest seines Körpers.
8 Gott sagte: »Wenn die Israeliten dir nicht glauben und das erste Zeichen nicht beachten, werden sie sicher nach dem zweiten Zeichen auf dich hören.
9 Wollen sie dir aber trotz dieser beiden Zeichen nicht glauben und deine Botschaft nicht beachten, dann schöpfe Wasser aus dem Nil und gieß es auf den Boden. Dieses Wasser wird zu Blut werden!«
10 »Ach, Herr«, entgegnete Mose, »ich bin noch nie ein guter Redner gewesen. Auch jetzt, wo du mit mir sprichst, hat sich daran nichts geändert. Zum Reden habe ich einfach kein Talent, die Worte kommen mir nur schwer über die Lippen.«
11 Aber der Herr sagte: »Wer hat denn den Menschen einen Mund gegeben? Und wer ist es, der sie stumm oder taub, sehend oder blind macht? Das bin doch wohl ich, der Herr!
12 Darum geh jetzt! Ich bin bei dir und werde dir sagen, was du reden sollst.«
13 Doch Mose bat: »Ach, Herr, sende doch lieber einen anderen!«
14 Da wurde der Herr zornig und erwiderte: »Ich weiß, dass dein Bruder Aaron, der Levit, sehr gut reden kann. Er ist schon unterwegs und kommt dir entgegen. Er wird sich von Herzen freuen, wenn er dich wiedersieht.
15 Sag ihm, was er den Israeliten ausrichten soll. Ich will bei euch sein, wenn ihr reden müsst, und ich werde euch zeigen, was ihr tun sollt.
16 Aaron soll an deiner Stelle zu den Israeliten sprechen. Was du ihm aufträgst, soll er ausrichten, als hätte ich selbst es ihm gesagt.
17 Vergiss auch deinen Stab nicht, denn mit ihm wirst du die Zeichen tun, die deinen Auftrag bestätigen!«

2. Mose 4, Verse 1-17

Einwandbehandlung mit Gott ist echt spannend. Mose plant voraus und überlegt, was wohl passieren wird. Möglicherweise glauben die Israeliten gar nicht, dass Gott ihn gesandt hat. Gottes Reaktion ist voll genial. Was hast Du in der Hand? Wirf’s auf den Boden. Boom. Eine Schlange. Ok, jetzt heb’s auf. Jetzt sollten sie dir glauben.

Aber komm, hier hast Du noch was: Steck Deine Hand in die Tasche (Gewand). Aussätzig!!! Und nochmal. Wieder gesund! Ok und als Backup gießt Du Wasser aus dem Nil auf den Boden und es wird zu Blut.

Mose versucht’s mit dem Einwand, dass er kein talentierter Redner ist. Gott fragt ihn: „Wer hat denn den Mund erschaffen?“ Und trotzdem will Mose nicht. Ob er schüchtern war, Angst vor dem Volk hatte? Letzten Endes stellt Gott ihm seinen Bruder Aaron zur Seite.

Es gibt diesen Spruch: „Wen Gott beruft, den befähigt er auch.“ Es gibt keinen Einwand, den Gott nicht auseinander nehmen kann. Die Frage ist: „Wofür hat Gott Dich berufen und vertraust Du ihm die Führung an?“

21 Der Herr sprach zu ihm: »Wenn du in Ägypten bist, dann sollst du alle Zeichen vor dem Pharao tun, zu denen ich dich bevollmächtigt habe! Aber ich werde dafür sorgen, dass der Pharao unnachgiebig bleibt und mein Volk nicht ziehen lässt.
22 Dann sollst du ihm ausrichten: ›So spricht der Herr: Das Volk Israel ist mein erstgeborener Sohn.
23 Ich befehle dir: Lass meinen Sohn ziehen, denn er soll mir dienen! Weigerst du dich, werde ich dafür deinen erstgeborenen Sohn töten!‹«

2. Mose 4, Verse 21-23

Das ist richtig brutal. Was für einen Mut Gott hier dem Mose abverlangt ist heftig. Geh zum Pharao und erklär ihm den Krieg. Du lässt Israel nicht ziehen, dann töte ich Deinen Erstgeborenen. Das soll Mose einem üblen Diktator sagen und Mose wusste eigentlich, wie Menschen sich in der Nähe des Pharaos zu verhalten hatten. Die Pharaonen ließen sich als Götter verehren und dann so eine Ansage. Das muss Pharaos Ego aber so richtig triggern. Ohne Gott an seiner Seite wäre das definitiv das Todesurteil für Mose.

Wenn Gott uns einen Auftrag gibt, ist nicht die Zeit für Ausreden oder zaghaftes Auftreten. Dann denkst Du Dir manchmal nur noch: „BOOM, was geht jetzt ab!?“