1 Mose und Aaron gingen zum König von Ägypten und sagten: »So spricht der Herr, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen! Es soll mir zu Ehren ein Fest in der Wüste feiern!«
2. Mose 5, Verse 1-2
2 »Wer ist denn dieser ›Herr‹?«, fragte der Pharao. »Weshalb sollte ich ihm gehorchen und Israel gehen lassen? Ich kenne den Herrn nicht und lasse sein Volk bestimmt nicht frei!«
Fataler Fehler vom Pharao. Er hat keine Ahnung, wer Gott ist. Er weiß nur, dass er selber Macht hat. Ich mache die Ansagen und keiner redet mir da rein. Auch nicht dieser Gott, von dem die Hebräer erzählen.
Der Pharao verschlimmert die Situtation der Israeliten noch mehr und als die Vorarbeiter sich daraufhin beschweren, müssen die sich Folgendes anhören:
17 Der Pharao aber rief: »Faul seid ihr, nichts als faul! Nur deshalb wollt ihr wegziehen und dem Herrn Opfer darbringen!
2. Mose 5, Verse 17-23
18 Und jetzt geht wieder an die Arbeit! Alles bleibt, wie es ist: Ihr bekommt kein Stroh mehr und müsst trotzdem so viele Lehmziegel abliefern wie früher.«
19 Da merkten die israelitischen Vorarbeiter, in welcher ausweglosen Lage sie sich befanden: Die Arbeit wurde ihnen nicht erleichtert, sie mussten Tag für Tag die frühere Menge an Ziegeln herstellen.
20 Als sie den Königspalast verließen, trafen sie Mose und Aaron, die draußen auf sie warteten.
21 »Das soll euch der Herr heimzahlen!«, schimpften die Vorarbeiter. »Ihr habt den Pharao und seine Beamten gegen uns aufgebracht. Ihr habt ihnen das Schwert in die Hand gegeben, mit dem sie uns töten werden!«
22 Da rief Mose zum Herrn: »Ach, Herr, warum hast du deinem Volk das angetan? Und warum hast du mich überhaupt hierhergesandt?
23 Denn seit ich in deinem Auftrag mit dem Pharao geredet habe, unterdrückt er das Volk nur noch härter. Und du unternimmst nichts, um uns zu helfen!«
Es ist interessant. Gott gibt Mose einen Auftrag. Nach längerer Diskussion nimmt Mose den Auftrag an und geht zum Pharao. Und dann wird die unerträgliche Situation noch schlimmer. Der Auftrag war „Befreiung“, doch die ersten Schritte führen in noch mehr „Versklavung“.
Und dann sind einfach alle gegen Mose und Aaron. Der Pharao. Die eigenen Landsleute, denen sie eigentlich helfen wollen. Und scheinbar auch Gott. Das Volk glaubt nicht wirklich an Verbesserung und somit nicht daran, dass Gott hier hilft. Und Mose lässt sich davon anstecken und beschwert sich bei Gott: „Was hast Du mir für einen Auftrag gegeben? Es ist alles nur noch schlimmer geworden. Und Du machst gar nichts.“
Die Situation ist echt nicht witzig. Aber Mose hätte es wissen können, dass das kein Spaziergang wird. Aus dem letzten Kapitel, Vers 21:
Der Herr sprach zu ihm: »Wenn du in Ägypten bist, dann sollst du alle Zeichen vor dem Pharao tun, zu denen ich dich bevollmächtigt habe! Aber ich werde dafür sorgen, dass der Pharao unnachgiebig bleibt und mein Volk nicht ziehen lässt.
2. Mose 4, Vers 21
Wenn wir hier zwischen den Zeilen lesen, müssen wir uns die Frage stellen: „Ok, was wird der Pharao dann machen, nachdem er uns die Bitte abgeschlagen hat?“
Schwierigkeiten und Probleme sind nicht Hinweise darauf, dass Gott uns doch nicht den Auftrag gegeben hat. Wenn Du Paulus fragst, wird er vermutlich sagen: „Das ist oft das Zeichen, dass Gott Dir Türen öffnet. Du bist auf dem richtigen Weg.“
Wenn alles im Flow ist und gut läuft, kann jeder glauben. Dann ist Vertrauen das Einfachste auf der Welt. Glauben ist gefragt, wenn die Dinge scheinbar gegen Dich laufen. Und dann scheint es tatsächlich so zu sein, dass ALLES sich gegen Dich verschworen hat. In dem Moment ist es leicht einer Verschwörungstheorie aufzusitzen. In diesem Moment musst Du Dich ganz klar davon distanzieren und die Situation nüchtern betrachten. Da fällt mir ein Spruch vom Trading ein: „When you in doubt, zoom out.“ Nutz die Möglichkeit, deine um Dich selbst kreisenden Gedanken auf das große Bild zu lenken. Schau Dir die Geschichten in der Bibel an und Du merkst: Hindernisse sind keine Ausnahmen, sondern eher die Regel, vor allem wenn Du Gottes Willen tun willst.
Und wenn Du merkst, wie sich Verschwörungstheorien in der Praxis erfüllen, dann schau ebenfalls in die Bibel, damit Du die Lage noch besser einschätzen kannst und um das Ende, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.