1 Danach redete der Herr zu Abram in einer Vision: »Hab keine Angst, Abram, ich beschütze dich wie ein Schild und werde dich reich belohnen!«
2-3 Aber Abram entgegnete: »Ach, Herr, mein Gott, was willst du mir denn schon geben? Du weißt doch, dass ich keinen Sohn habe, du selbst hast mir Kinder versagt. Und ohne einen Nachkommen sind alle Geschenke wertlos. Ein Diener meines Hauses – Eliëser aus Damaskus – wird meinen ganzen Besitz erben.«
4 »Nein«, erwiderte der Herr, »nicht dein Diener, sondern dein eigener Sohn wird den ganzen Besitz übernehmen!«
5 Er führte Abram aus dem Zelt nach draußen und sagte zu ihm: »Schau dir den Himmel an, und versuche, die Sterne zu zählen! Genauso werden deine Nachkommen sein – unzählbar!«
6 Abram nahm dieses Versprechen ernst. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, und so fand er Gottes Anerkennung.

1. Mose 15, Verse 1-6

Ich glaube Abram hat verstanden, dass Gott an sein Wort gebunden ist. Wenn „der König über alle Könige“ spricht, dann ist es so, als wäre der Befehl genau in diesem Moment ausgeführt worden. Gott lebt außerhalb von Raum und Zeit. Bei ihm passiert quasi alles zur gleichen Zeit. Oder es passiert einfach mal gar nichts zur gleichen Zeit. Und alleine an diesen beiden Sätzen erkennst Du, dass wir nicht außerhalb von Raum und Zeit denken können. Die Vorstellung davon sprengt unseren Verstand. Alles was wir denken, bewegt sich in Raum und Zeit. Aber Gott ist nicht an Raum und Zeit gebunden. Also wenn der Allmächtige spricht, dann ist es sofort in Erfüllung gegangen.

Das einzige Problem für uns ist, dass wir es nicht sofort sehen. Aber Gott sieht die Erfüllung schon. Er muss nicht warten, bis bei uns die Zeit vergeht und alles eintritt, was er gesagt hat. So gesehen ist der Zweifel, ob sich Gottes Wort erfüllen wird, der Zweifel an Gott selbst. Der Unglaube, dass Gott tatsächlich nicht an Naturgesetze gebunden ist. Also wenn ich an Gottes Wort zweifle, bin ich mir unsicher, ob das wirklich so eintritt, obwohl es bereits eingetreten ist. Weil ich einfach an Zeit und Raum gebunden bin und darauf warten muss.

Abram war nicht mehr der Jüngste. Seine Frau war nicht mehr die Jüngste. Und Abram hatte mit der Realität, die er sah zu kämpfen. Aus logischer menschlicher Sicht würden vermutlich alle sagen: Ja, Abram dein Diener wird alles erben. Keine Chance, dass Du noch einen Sohn bekommst. Aber was lesen wir in Vers 6:

Abram nahm dieses Versprechen ernst. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, und so fand er Gottes Anerkennung.

1. Mose 15, Vers 6

Das Verständnis, dass die unsichtbare Welt realer ist als die Sichtbare. Das Rechnen mit Gottes Allmacht. Der Glaube, dass Gott sich tatsächlich um mich kümmert, weil er mich liebt. Das hebt Dein Leben auf ein ganz anderes Niveau. Komplett anderes Level.