3 Eines Tages nahm Kain etwas von dem Ertrag seines Feldes und brachte es dem Herrn als Opfer dar.
4 Auch Abel wählte eine Gabe für Gott aus: Er schlachtete einige von den ersten Lämmern seiner Herde und opferte die besten Fleischstücke mitsamt dem Fett daran. Der Herr blickte freundlich auf Abel und nahm sein Opfer an,
5 Kain und seinem Opfer hingegen schenkte er keine Beachtung. Darüber wurde Kain sehr zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin.
6 »Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?«, fragte ihn der Herr.
7 »Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde schon vor deiner Tür. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!«
8 Kain forderte seinen Bruder auf: »Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!« Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot.
9 Da fragte der Herr: »Wo ist dein Bruder Abel?« »Woher soll ich das wissen?«, wich Kain aus. »Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?«
10 Aber Gott entgegnete: »Was hast du bloß getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir!
11 Darum bist du von nun an verflucht: Weil du deinen Bruder umgebracht und den Acker mit seinem Blut getränkt hast, musst du von diesem fruchtbaren Land fort.
12 Wenn du ein Feld bebauen willst, wird es dir kaum noch Ertrag einbringen. Ruhelos musst du von Ort zu Ort ziehen!«
13 »Meine Strafe ist zu hart – ich kann sie nicht ertragen!«, erwiderte Kain.
14 »Ach, Gott, du verstößt mich von dem Land, das ich zum Leben brauche. Noch dazu muss ich mich vor dir verstecken! Heimatlos werde ich von nun an umherirren, und wenn mich jemand findet, wird er mich umbringen!«
15 »Damit dies nicht geschieht«, sagte der Herr, »lege ich Folgendes fest: Wer dich tötet, wird dafür siebenfach bestraft werden!« Er machte ein Zeichen an Kain, damit jeder, der ihm begegnete, wusste: Kain darf man nicht töten.
16 Dann verließ Kain die Nähe des Herrn und wohnte im Land Nod (»Land des ruhelosen Lebens«), östlich von Eden.

1. Mose 4, Verse 3-16

Gott nimmt Abels Opfer an und erkennt es wohlwollend. Kains Opfer hingegen beachtet er nicht. Warum? Im Text heißt es Abel opferte die besten Fleischstücke und Kain nahm etwas von dem Ertrag seines Feldes. Gott weiß genau, aus welcher Motivation wir opfern. Was der tatsächliche Grund unserer Spenden sind. Warum wir tun, was wir tun.

Was dann der Neid mit Kain macht, das macht er auch heute überall, wo die Menschen sich diesem hingeben. Gott sagt zu Kain: „Beherrsche die Sünde.“ Aber Kain schafft es nicht und sein Bruder muss dran glauben. Und die ganze Menschheitsgeschichte zeigt auf, dass niemand es aus eigener Kraft schafft. Immer wenn Menschen es geschafft haben, ein vorbildliches Leben zu leben, dann weil sie in der Gemeinschaft mit Gott lebten. Was Gott eigentlich meint, wenn er Dir sagt „Beherrsche die Sünde.“ Leb einfach so nah bei mir, dass für die Sünde kein Platz bleibt. Füll Dein Leben so krass mit mir, dass der Raum voll ist.

Vers 16 ist genau das Gegenteil und auch der Grund für all das Leid in der Welt.

Dann verließ Kain die Nähe des Herrn und wohnte im Land Nod (»Land des ruhelosen Lebens«), östlich von Eden.

1. Mose 4, Vers 16

Wir sind oft ziemlich naiv und ohne klaren Durchblick. Wir denken, wir könnten unser Leben meistern. Im Grunde genommen ist das ja auch richtig, hängt aber mit einer Grundsatzentscheidung zusammen. Aus der Adlerperspektive sehen wir, dass die ganze Individualität und die Kunst ein gutes Leben zu führen, mit dieser einen Entscheidung zusammenhängt. Lebst Du in der Nähe Gottes oder nicht. Kain verließ diese Gemeinschaft und ab da wohnte er im „Land des ruhelosen Lebens“. Das Gleiche passiert auch heute die ganze Zeit. Menschen, die sich für Gott entscheiden und die Ruhe genießen, bei allen Stürmen um sie herum. Und Menschen, die entfernt von Gott ihr Leben meistern wollen und sich mit Dingen rumplagen, die Gott so nie für sie vorgesehen hatte.

Gott erschafft den Menschen mit einem Zweck, um Gemeinschaft mit ihm zu haben.

2 Möglichkeiten:

1. Du begreifst das und erfüllst den Zweck und Dein Leben wird besser als Du dir erträumen kannst.

2. Du begreifst es nicht, vergisst es oder verneinst dies und Dein Leben wird ein einziger Fall von Missbrauch. Weil wenn der Zweck einer Sache nicht klar ist, dann wird Missbrauch unabwendbar.