1 Danach ließ Jakob alle seine Söhne herbeirufen. »Kommt an mein Bett«, forderte er sie auf, »ihr sollt wissen, was die Zukunft für euch bereithält.
2 Meine Söhne, kommt zu mir, hört, was euer Vater Israel euch zu sagen hat!
3 Ruben, du bist mein erster Sohn, geboren in der Zeit meiner größten Kraft. Du nimmst den höchsten Rang ein, genießt das größte Ansehen.
4 Aber du kannst dich nicht im Zaum halten – darum wirst du nicht der Erste bleiben. Mit einer meiner Frauen hast du geschlafen und so das Ehebett deines eigenen Vaters entweiht.
5 Simeon und Levi haben sich verbrüdert: Ihre Schwerter haben sie zu Mord und Totschlag missbraucht.
6 Mit ihren finsteren Plänen will ich nichts zu tun haben, von ihren Vorhaben halte ich mich fern. In blinder Wut brachten sie Menschen um, mutwillig schnitten sie Stieren die Sehnen durch.
7 Weil sie im Zorn so hart und grausam waren, müssen sie die Folgen tragen: Ihre Nachkommen erhalten kein eigenes Gebiet, sondern wohnen verstreut in ganz Israel.
8 Juda, dich loben deine Brüder! Du bezwingst deine Feinde und wirst von allen Söhnen deines Vaters verehrt.
9 Mein Sohn, du bist wie ein junger Löwe, der gerade seine Beute gerissen hat. Majestätisch legt er sich daneben. Wer würde es wagen, ihn zu stören?
10 Juda, immer behältst du das Zepter in der Hand, Könige gehen aus deinem Stamm hervor – bis ein großer Herrscher kommt, dem alle Völker dienen.
11 Juda wäscht seine Kleider in Wein – im Überfluss kann er den Saft der Trauben genießen; achtlos bindet er seinen Esel am besten Weinstock an – es wächst ja genug davon in seinem Land.
12 Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.

1. Mose 49, Verse 1-12

Sehr interessant, wie Jakob auf dem Sterbebett seine Söhne segnet. Unsere Entscheidungen wirken sich auf unser Leben aus. Auch wenn Gott uns gnädig ist, manche Folgen bleiben. Und trotzdem ist die Gnade so groß. Wenn wir an den Segen denken, den Jakob an Juda weitergibt und an die Geschichte mit Juda und Tamar. Schon erstaunlich.

22 Josef, du bist wie ein fruchtbarer Baum, der an einer Quelle wächst und dessen Zweige eine Mauer überragen.
23 Manche hegen böse Absichten gegen dich und greifen dich an, sie verfolgen dich mit Pfeil und Bogen,
24 aber dein Bogen bleibt unzerbrechlich. Deine Arme und Hände sind stark, weil Jakobs mächtiger Gott dir hilft. Er sorgt für Israel wie ein Hirte, gibt dem Volk Sicherheit wie ein starker Fels.
25 Ja, der allmächtige Gott, dem schon dein Vater gedient hat, wird dir beistehen. Er ist es, der dich mit seinem Segen beschenkt: Regen bewässert dein Land von oben, und das Wasser aus den Tiefen der Erde macht deine Felder fruchtbar; Menschen und Tiere vermehren sich und breiten sich aus.
26 Stell dir die Berge vor, deren Gipfel bis in den Himmel ragen: Dein Wohlstand und Segen wird noch viel größer sein! Dies steht dir zu, denn du nimmst einen besonderen Platz unter deinen Brüdern ein.

1. Mose 49, Verse 22-26

Neben Juda wird Josef besonders hervorgehoben. Vor allem fällt mir auf, wie oft Gott darin vorkommt. Ausser in Vers 18, wo Jakob vorausschauend um Rettung bittet und Vers 10, wo es darum geht, dass aus Juda ein großer Herrscher kommt, kommt Gott nur beim Segen für Josef vor. Aber dafür die ganze Zeit.

Josef wächst an einer Quelle. Das erinnert direkt an die Psalmen. Und daran, in Gott verwurzelt zu sein. Seine Arme und Hände sind stark, weil Gott ihm hilft. Wie ein Hirte sorgt er für Israel und gibt dem Volk Sicherheit wie ein starker Fels. Interessant, dass plötzlich von Israel die Rede ist. Der Segen fließt über. Von dem Verwurzeltsein in Gott profitiert sogar dein Umfeld. Den besten Segen, bekommen wir, wenn wir erkennen, dass es nicht um uns geht. Es geht niemals um Dich. Es geht immer um Gott. Und damit geht es um das, was Gott wichtig ist. Und darin bist Du mit eingeschlossen. Das nennt sich die richtigen Prioritäten setzen. Du zielst nicht auf Dein kurzes irdisches Dasein ab. Du zielst auf Alles ab. Auf Gott. Auf die Ewigkeit. Das ist das einzige Ziel ohne Verfallsdatum.