1 Jakob wurde im Land Kanaan sesshaft, in dem auch schon sein Vater Isaak als Fremder gelebt hatte.
1. Mose 37, Verse 1-8
2 Und so geht seine Geschichte weiter:
Jakobs Sohn Josef war inzwischen 17 Jahre alt. Seine Aufgabe war es, die Schaf- und Ziegenherden seines Vaters zu hüten, zusammen mit seinen Halbbrüdern, den Söhnen von Bilha und Silpa. Zu Hause verriet er seinem Vater, was die Brüder Schlechtes taten.
3 Jakob liebte Josef mehr als die anderen Söhne, weil er ihn noch im hohen Alter bekommen hatte. Darum ließ er für ihn ein besonders vornehmes und prächtiges Gewand anfertigen.
4 Natürlich merkten Josefs Brüder, dass ihr Vater ihn bevorzugte. Sie hassten ihn deshalb und konnten kein freundliches Wort mehr mit ihm reden.
5 Eines Nachts hatte Josef einen Traum. Als er seinen Brüdern am nächsten Morgen davon erzählte, wurden sie noch wütender auf ihn.
6 »Hört mal, was ich geträumt habe!«, rief Josef.
7 »Also, wir waren auf dem Feld und banden das Getreide in Garben zusammen. Da richtete meine sich plötzlich auf und blieb aufrecht stehen. Eure dagegen bildeten einen Kreis darum und verbeugten sich tief vor meiner Garbe.«
8 »Was, du willst also König werden und dich als Herrscher über uns aufspielen?«, schrien seine Brüder. Sie hassten ihn nun noch mehr, weil er das geträumt und so selbstherrlich davon berichtet hatte.
In diesem kurzen Abschnitt sind so viele Themen drin. Die Bibel beschreibt hier sehr interessante Dynamiken. Jakob liebte Josef mehr als die anderen Söhne und zeigt das mit einem sehr besonderen Geschenk. Alle laufen in normaler Alltagskleidung rum, nur einer bekommt nen richtig schicken Anzug. Edler Zwirn, feine Naht, wie aus dem Ei gepellt. Josef bemerkt das auch und hält sich vermutlich auch für was Besonderes. Irgendwann trommelt er seine Brüder zusammen und schwingt eine Rede: I had a dream !!!
Mir scheint es so, dass Josef seine besondere Stellung beim Vater genoss und nicht zimperlich war, wenn er es seinen Brüdern unter die Nase reiben konnte. Bei einer guten Gelegenheit wollen sie sich rächen. Erst überlegen sie ihn zu töten, dann verkaufen sie ihn in die Sklaverei.
31 Sie schlachteten einen Ziegenbock, wälzten Josefs Gewand in dem Blut
1. Mose 37, Verse 31-36
32 und gingen damit zu ihrem Vater. »Das haben wir unterwegs gefunden«, sagten sie, »kannst du es erkennen? Ist es Josefs Gewand oder nicht?«
33 Jakob erkannte es sofort. »Das Gewand meines Sohnes!«, rief er. »Ein wildes Tier hat ihn gefressen! Josef ist tot!«
34 Er zerriss seine Kleider, wickelte als Zeichen der Trauer ein grobes Tuch um seine Hüften und weinte viele Tage um Josef.
35 Alle seine Söhne und Töchter kamen, um ihn zu trösten, aber keinem gelang es. »Bis zu meinem Tod werde ich um ihn trauern!«, weinte er.
36 Die Händler verkauften Josef in Ägypten an Potifar, einen Hofbeamten des Pharaos. Er war der Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache.
Jakob tut sich keinen Gefallen, als er Josef so bevorzugt behandelt. Und auch Josef muss darunter leiden. Keiner von seinen Brüdern hatte wirklich Bock mit der Petze abzuhängen. Mal ganz ehrlich, wer freut sich über seine Geschwister, wenn die wegen allem zu den Eltern laufen und petzen? Die Geschichte ist ein krasses Beispiel wo die Reise hingeht, wenn Geschwister sich ungerecht behandelt fühlen. Vor allem wenn sie noch jung sind und bei den Eltern wohnen. Ich denke nicht, dass die sehr reflektiert waren. Vielleicht kannten sie die Geschichte nicht mal, dass Jakob eigentlich nur Rahel heiraten wollte. Und selbst, wenn sie verstehen konnten, warum Josef der Lieblingssohn war, Jakob handelt nicht sehr weise. Das was es mit dem Selbstwertgefühl der Kinder macht, wenn sie sich benachteiligt fühlen, ist nicht gesund für ihre weitere Entwicklung. Selbst dem bevorzugten Kind tut man keinen Gefallen damit.
Ja, aber das musste doch so passieren, damit Josef nach Ägypten kommt und dann seiner Familie durch die Hungersnot hilft. Im ersten Augenblick klingt das plausibel. Dann bedeutet das aber auch, dass wir einfach einige Dinge nicht lernen dürfen, damit Gott unsere Fehler wieder gerade biegen kann. Selbst wenn wir auf diesen verdrehten Trichter kommen, es bleiben noch massig Fehler übrig, um die Gott sich kümmern kann, ganz egal wie viel wir lernen. Ich find’s einfach genial, wie Gott mit uns umgeht. Die oberste Priorität ist mit Gott zu leben, dann ergeben sich immer zwei Optionen für unser Leben:
Wir dürfen dazulernen und Dinge in unserem Leben verbessern.
- Selbst wenn wir manche Dinge falsch machen, macht Gott etwas Gutes daraus.