1 Einige Zeit später hatten zwei Beamte des ägyptischen Königs ihren Herrn verärgert: der oberste Mundschenk und der oberste Bäcker.
1. Mose 40, Verse 1-8
2 Der Pharao war zornig auf sie.
3 Er warf sie in das Gefängnis, das dem Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache unterstellt war und in dem auch Josef festgehalten wurde.
4-5 Der Oberbefehlshaber beauftragte Josef damit, die neuen Gefangenen zu versorgen. Nach einiger Zeit hatten beide in derselben Nacht einen besonderen Traum.
6 Als Josef am nächsten Morgen zu ihnen kam, fielen ihm ihre niedergeschlagenen Gesichter auf.
7 »Was ist los mit euch? Warum seid ihr so bedrückt?«, fragte er.
8 »Wir haben beide einen seltsamen Traum gehabt, aber hier gibt es niemanden, der uns die Träume deuten kann!«, klagten sie. »Es ist Gottes Sache, Träume zu deuten«, entgegnete Josef. »Erzählt mir doch einmal, was ihr geträumt habt!«
Potifar bekommt zwei neue Gefangenen. Ich denke er hat sie wohl gut gekannt. Er selber war ja der Oberste der königlichen Leibwache. Die beiden Neuen sind der oberste Mundschenk und der oberste Bäcker. Vielleicht war er sogar mit ihnen befreundet. Auf jeden Fall gibt er sie in die Obhut von Josef. Dem Mann, der angeblich seine Frau belästigt hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass Potifar seiner Frau nicht traute, weil das angelastete Vergehen überhaupt nicht zu Josef passte. Wie dem auch sei, wenn Josef eine Aufgabe bekam, wusste Potifar, das läuft.
Egal wo Josef war, da lief alles irgendwie runder. Er kümmerte sich um die ihm anvertrauten Probleme. Er nimmt sich die Zeit für die Beiden, als er eines Morgens in ihre niedergeschlagenen Gesichter schaut. Er hört sich die Storys von den beiden an. Aber er hat volle Klarheit. „Gott deutet Träume, nicht ich. Aber erzählt mal…“ Ob er da wohl an seine eigenen Träume erinnert wurde? Kannte er bereits die Bedeutung seiner eigenen Träume? Kommt er deshalb so entspannt rüber, was seine eigene Situation angeht?
20 Drei Tage später hatte der Pharao Geburtstag. Er gab ein großes Fest für seine Hofbeamten und ließ den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker aus dem Gefängnis holen.
1. Mose 40, Verse 20-23
21 Vor allen Gästen setzte er den Mundschenk wieder in sein Amt ein,
22 aber den Bäcker ließ er aufhängen – genau wie Josef ihre Träume gedeutet hatte.
23 Doch der Mundschenk dachte nicht mehr an Josef, er vergaß ihn einfach.
Mit Gottes Hilfe deutet er die Träume und es erfüllt sich ganz genau so. Er hilft den Menschen in seiner Umgebung und nutzt die Möglichkeit auch für sich selber. Der Mundschenk sollte doch ein gutes Wort für ihn einlegen. Aber nach der Geburtstagsparty des Pharaos vergisst er ihn einfach. Menschen vergessen. Ich vergesse. Du vergisst. Das ist Fakt. Tut es manchmal weh. Bestimmt. Ich glaube nicht, dass Josef sich sehr gefreut hat, dass der Mundschenk einfach nicht mehr an ihn denkt.
2 Punkte, die wir mitnehmen können:
Bin ich ein Problemlöser oder eher der Verstärker? Geht die Sonne auf, wenn ich einen Raum betrete oder eher wenn ich den Raum wieder verlasse?
Vertraue ich in meinem Leben voll und ganz auf Menschen oder ist mir bewusst, dass nur auf Gott zu 100% Verlass ist.